Mein Bestreben ist eine möglichst "ideale" Kuh zu züchten, die sich für meine Futtergrundlage am besten eignet. Aufgrund der guten Grundfutterausstattung auf meinen ackerbaufähigen Grünlandstandorten, bevorzuge ich die eher großrahmige, elegante, feminine Kuh, die in der Lage ist bestes Futter nicht nur in Muskelmasse sondern auch in Milch umzusetzen. Diese Leistungsbereitschaft soll das Verfetten der Kühe mit all den negativen Folgeerscheinungen wie Kalbeprobleme, Fruchtbarkeitsstörungen usw. weitgehend verhindern.
- die landläufige Unterscheidung zwischen „Produktionskuh“ und „Schaukuh“ gibt es bei mir nicht. Für mich gibt es nur gute und weniger gute Zuchtkühe. Eine gute Zuchtkuh sollte allerdings in punkto Rassetyp, Harmonie und Korrektheit den Schauanforderungen entsprechen. Fehlen einer Kuh die letzten Zentimeter und die letzten Kilos für eine Schau, so hat sie auf meinem Hof trotzdem Zukunft.
- beim Einsatz der Zuchtbullen sind „junge“ bzw. „alte“ Genetik keine Kriterien. Eingesetzt wird nur bewährtes Blut! Die eingesetzten Zuchtbullen gehen auf bewährte Linien zurück und sind keine „Modebullen“. Die Aufgabe neue Linien zu finden und zu testen sehe ich weitgehend bei den großen Zuchtbetrieben im Mutterland der Charolais. Meine Zuchtaufgabe sehe ich im Wesentlichen darin, Zuchtlinien die sich in Frankreich eindeutig durchgesetzt haben in meiner Herde zu verankern. Diese unspektakuläre aber bodenständige Zuchtarbeit soll meiner Herde und somit meinen Kunden zugute kommen.
- die Anpaarung wird zielgerichtet auf die weibliche Nachzucht geplant, denn nur das Kuhkalb bringt dem Betrieb und der Rasse den Zuchtfortschritt. Der Betriebserfolg und der Erfolg einer Rasse liegen im Wesentlichen an der Funktionalität der Kuh, erst dann kommt der Schlachtkörper der Bullen.
- Linien die mich überzeugt haben werden konsequent eingesetzt. Wenige Linien sollen die Herde homogenisieren und den zukünftigen Zuchtbulleneinsatz erleichtern. Besteht eine Herde aus verschiedensten Typen, wird ein gezielter Zuchtbullenkauf zum Ding der Unmöglichkeit. So werden in meiner Herde ziemlich wenige Kühe besamt, sondern mit Zuchtbullen bester Genetik gedeckt. Besamt wird eigentlich nur, um gelegentlich Referenztiere zu haben, damit ich die eigenen Zuchtbullen nicht über bzw. nicht unterschätze. Die KB-Bullen sind am linken Bildrand zu sehen.
- problemlose Geburten werden bei mir nicht nur über die Geburtsgewichte der Kälber angestrebt. Das Kalbeverhalten der Kühe zu verbessern ist eines meiner Hauptziele. Typische Färsenbullen werden deswegen bei mir nicht eingesetzt um diejenigen Tiere frühzeitig herauszufiltern, deren Kalbeverhalten unzureichend ist.